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Die EAUTARCIE ist eins der möglichen Konzepte der ökologischen Wasserreinigung, mit einer Besonderheit: Anstatt eine Bestandsaufnahme der Probleme zu machen, gehen wir zu den Ursachen der Probleme und schlagen effiziente, einfache und billige Lösungen vor. Andere Besonderheit: Es handelt sich dabei um eine holistische Vorgehensweise, mit der Berücksichtigung der zahlreichen Aspekte und deren Wirkungen auf die Umwelt.
Lehrreich ist die Lektüre eines Zeugnisses aus Andalusien (Spanien) über die Vorteile der EAUTARCIE in trockenen Regionen.
Um das allgemeine Schema eines PLUVALOR Systems zu sehen, klicken Sie hier .
Um das allgemeine Schema eines TRAISELECT Systems zu sehen, klicken Sie hier .
Erste Veröffentlichung des Textes dieser Seite auf www.eautarcie.com auf Französisch: 2003
Übersetzung und Anpassung des französischen Originaltextes ins Deutsche durch Séverine Felt. Erste Veröffentlichung dieser Seite auf www.eautarcie.org: 2011-04-02
Letzte Aktualisierung: 2017-01-07
Technisch gesehen geht es mit EAUTARCIE um die Unabhängigkeit der Wohnungen in Bezug auf das Wasser. Das System ist für alle Einfamilienhäuser mit kleinem Garten anwendbar, auch in der Stadt. Seine Umsetzung ist weniger ein technisches Problem als eine Frage der Offenheit für eine neue Sichtweise der Wasserverwaltung und -nutzung. EAUTARCIE ist mehr als eine technische Option: Es ist ein großer Schritt in Richtung Autonomie des Denkens. Es ist eine Art politische Stellungnahme, ein Abschiednehmen von der Konsumgesellschaft, der Wegwerfgesellschaft und von deren logischem Gegenstück, dem „Alles-in-die-Kanalisation-werfen“. Es ist der Ausstieg aus der "Wegwerf"-Gesellschaft und der institutionalisierten Verantwortungslosigkeit.
Wichtige Anmerkung: In einem EAUTARCIE-Haus fällt der so genannte „moderne“ Wohnkomfort nicht den Umweltbedenken zum Opfer.
In einem mit diesem System ausgestatteten Haus wird im Haushalt das Regenwasser, das auf das Hausdach fällt, für alles verwendet, sogar als Trinkwasser und für die Nahrungsmittelzubereitung. Das Abwassersystem hängt von der Toilettenart ab. Nach der gegenwärtigen Rechtslage ist eine nachhaltige Abwasserwirtschaft in einem Eautarcie-Haus nur dank Nutzung einer guten Trockentoilette wie der biokontrollierten Streu-Toilette bzw. BST möglich. Eine Toilette mit Wasserspülung schließt eine nachhaltige Wirtschaft aus [1]. Ohne Toilette mit Wasserspülung wird das vom Haushalt produzierte Abwasser (eigentlich nur Grauwasser) im Sommer für die Bewässerung aufgewertet oder in den Gartenboden infiltriert.Die Nutzung des geklärten Grauwassers in einem Gartenteich ist mit dem TRAISELECT-System möglich.
Das heißt auf keinen Fall, dass man endgültig darauf verzichten soll. Sobald der Gesetzgeber die selektive Schwarz- (Wasser aus WC und Urinalen) und Grauwasserbehandlung (häusliches Abwasser ohne Schwarzwasser) endlich zulässt, werden sich für die nachhaltige Wasserwirtschaft neue Perspektiven eröffnen. Land- und Vorstadtbewohner werden zwischen einem WC, dessen Abwasser in eine entleerbare Grube geleitet wird und einer BST (biokontrollierte Streu-Toilette) wählen können. Für diesen Teil der Bevölkerung werden die Abwasserbehandlungskosten quasi gegen Null tendieren.
Kurzum: Ein EAUTARCIE-Haus hat keine Auswirkungen auf die Gewässer, es ist als ob es nicht vorhanden wäre. Anmerkung: Man kann nur staunen über äußerst Medienpräsente Umweltschützer, die sich teilweise für die Nutzung eines Urinals im Haus als „ökologischste“ Lösung aussprechen um Wasser zu sparen. Imagine, 57. Ausgabe , September-Oktober 2006, Seite IX: Wenn wir glaubwürdig über das Thema „unnötige Spülungen wegspülen“ reden wollen, sollte die Trockentoilette mindestens erwähnt werden. Die Auswirkungen auf die Umwelt der auf diesen Seiten vorgeschlagenen Systemerweiterung überträfen die optimistischsten Prognosen bezüglich des Umweltschutzes. Das System kann auch in zu bebauenden Stadtteilen angewendet werden. In mit EAUTARCIE ausgestatteten Städten würde sich der Druck auf die Wasserreserven drastisch verringern und die Wasserverschmutzung durch die Haushalte wäre gleich Null. Dies ist besonders in trockenen Regionen und Wüstengebieten der Welt interessant, in denen fast das gesamte Wasser aus den bestehenden Reserven für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen würde, einschließlich aller Abwässer, ohne Verluste und ohne Gesundheitsrisiko. In Gebieten, in denen Wasser von guter Qualität nicht mehr verfügbar ist, ist es dank der vorgeschlagenen Techniken möglich, Wasser von höchster Qualität für Lebensmittel zu produzieren und dies zu einem äußerst niedrigen Preis, verglichen mit den derzeit empfohlenen Techniken. Sobald auf das WC mit Wasserspülung [2] verzichtet wird und die Reststoffe aus der BST entsprechend behandelt werden, wird die Bevölkerung nicht mehr zur Nitratbelastung der Umwelt beitragen. Der erhaltene Kompost kann ohne Gesundheitsrisiken für alle landwirtschaftlichen Anwendungen eingesetzt werden und trägt zur Reduzierung des Wasserbedarfs der Pflanzen bei.
Sobald der Gesetzgeber endlich die getrennte Sammlung und Behandlung von kommunalem Abwasser erlaubt, wird ein Verzicht auf das WC gar nicht mehr nötig sein. Eine neue Infrastruktur (Tränkungs- und Kompostieranlage anstelle von Kläranlagen) wird für die selektive Behandlung von Schwarzwasser geschaffen. Dieses wird selektiv gesammelt (durch getrennte Kanalisation oder entleerbare Gruben) und verwendet, um zellulosischen Abfall zu tränken und daraus organischen Dünger für die Landwirtschaft herzustellen.
Mit EAUTARCIE kann, je nach Größe des Daches und Wasserbedarfs der Familie, in Stadtvierteln mit familiären Wohnbereichen, teilweise oder ganz auf Leitungswasser verzichtet werden.
Ebenso kann auf die Abwasserkanalisation verzichtet werden [3]. Auf kleinen Parzellen könnte Abwasser ohne jegliche Umwelt- und Gesundheitsbelästigung selektiv aufgewertet werden. Mit der Anwendung der auf diesen Seiten vorgeschlagenen Techniken würden sich die Kosten für die Sanierung einer vorstädtischen oder ländlichen Gegend auf die Einrichtung eines undichten (und dadurch preiswerten) Kanalisationsnetzes begrenzen, welches der Regenwasserableitung von der Straße vorbehalten wäre. Darüber hinaus könnte überall dort, wo die Wasserressourcen von schlechter Qualität sind, Wasser von geringerer Qualität, aber dafür preiswertes Wasser, für den Nichtnahrungsmittelbereich verwendet werden. Und in jedem Haushalt könnte Trinkwasser von hoher Qualität aus Regenwasser oder Leitungswasser gewonnen werden. Eine Person benötigt nur ungefähr 5 Liter Trinkwasser pro Tag. Für andere Verwendungen reicht über das Leitungssystem verteiltes Wasser minderer Qualität aus.
Auch in Wüstengebieten ist die Produktion von hochwertigem Trinkwasser (nur für Ernährungszwecke) durch die richtige Lagerung und Filterung von Regenwasser im Haushalt möglich.
In technischer Hinsicht stimmt dies zwar, die jetzige Gesetzgebung sieht jedoch keine selektive Abwasserbehandlung vor. Die für die Durchsetzung des Gesetzes zuständigen Beamten haben leider keine Kenntnisse über die Möglichkeiten, die die selektive Grauwasseraufwertung bietet. So müssen Familien, die eine gute Trockentoilette benutzen und damit kein Schwarzwasser mehr produzieren, auf die Aufwertung ihres Grauwassers im Garten verzichten. Der Gesetzgeber erhebt gewaltige und unnötige Gebühren für ihre Grauwasserbehandlung mit den gleichen, sehr teuren Methoden, die für gemischtes Abwasser verwendet werden. Tatsächlich verbietet der Gesetzgeber strikt die umweltfreundlichen Methoden sowie die Abwasseraufwertung im Interesse der Umwelt.
Die EAUTARCIE ist das Ergebnis von über zwei Jahrzehnten, zum Teil an der Fakultät der Angewandten Wissenschaften in Lubumbashi (Kongo) und an der Universität Mons-Hainaut (Belgien), durchgeführten wissenschaftlichen Forschungen [4]. Dieser Bestand von sehr einfachen und kostengünstigen Techniken wurde jahrelang vor Ort getestet. Die verschiedenen Eautarcie-Techniken bilden die tägliche Realität von tausenden von Haushalten in Belgien und Frankreich.
Diese Untersuchungen werden dank des Sammelns von Erfahrungen der Anwender der auf dieser Seite beschriebenen Systeme weitergeführt. Deshalb bitten wir unsere Korrespondenten über ihre Beobachtungen, Erfahrungen und Tests zu berichten.